Adventstür´chen 24.12.2023

Heute nun die Auflösung des dritten Adventsrätsel des Jahres. Sie erinnern sich – wir fragten nach „politischen Dampfernamen“ zu DDR-Zeiten.
Insgesant gab es 4 Dampfer – im Einzelnen
PD FREUNDSCHAFT
PD WELTFRIEDEN
PD JUNGER PIONIER und
PD EINHEIT.
Der letzte in der Aufzählung wäre in diesem jahr 150 Jahre alt geworden. Grund für uns mal ins Dampfer-Fotoalbum zu blicken… Doch erst nach der Ziehung des Gewinners:

Der dritte Kalender in diesem Jahr geht an
Herrn Stefan Köhler
Unseren Glückwunsch dazu…

PD GERMANIA 1907 an der Interimsbrücke (Neubau Augustusbrücke)

Der Dampfer GERMANIA wurde 1872/73 auf der gesellschaftseigenen Werft in Dresden-Blasewitz gebaut und am 15. Mai 1873 in Dienst gestellt. Er war für die damalige Zeit sehr groß und leistungsstark, was ihn sowohl im Personen- als auch im Schleppdienst einsetzbar machte. Rückblickend blieb der Dampfer bis 1925 das größte Schiff der gesamten Flotte.

1926 nach Einbau einer Dampfsteuermaschine und Aufbau eines kl. Steuerhauses

1926 erhielt der PD GERMANIA eine Dampfsteuermaschine eingebaut – der Steuerstand am Heck verschwans und in der Schiffsmitte ein Steuerhaus aufgebaut. Ebenso bekam das Schiff elektrischen Strom an Bord.

11. August 1938 – PD LÖSSNITZ bei Grosssedlitz

1928 erfolgte die Umbenennung in LÖSSNITZ und im Jahr darauf erfolgte der nun komplett weiße Anstrich.
1933 ereilte unseren Dampfer eine größere Havarie – er wurde bei einem Unwetter durch Sturm in Pirna ans Ufer gedrückt und musste aufwendig geborgen werden – Sie finden dazu auch ein Kalendertürchen…

1944 als Küchenschiff unterwegs

In den letzten beiden Kriegjahren wurde das Schiff als Versorgungsschiff mit großen Kochkesseln an Deck ausgerüstet. Es lag zusammen mit dem Lazarettschiff PD LEIPZIG in Kleinzschachwitz und sollte so für die Verletzten und Ausgebombten die Notversorgung sicher stellen.

1946 waren die Küchenaufbauten verschwunbden und der Krieg endlich vorbei. Noch im Tarnanstrich geht es mit Fahrgästen am Pillnitzer Schloß vorbei-

Sofort nach Kriegsende wurden die Aufbauten auf der Werft Laubegast wieder entfernt und das Schiff in den Fahrtdienst gebracht. Noch im Tarnanstrich diente es für Transporte aller Art. Nach reinen Erholungsfahrten war in dieser Zeit wohl den wenigsten zu Mute.

PD EINHEIT 1951 in Schmilka

Am 1. Mai 1950 erhielt der PD LÖSSNITZ seinen neune Namen EINHEIT, nachdem im Winter 1949/50 ein Oberdeck aufgebaut wurde. Es war bei der Namensgebung aber nicht an die deutsche Einheit sondern an die „unerschüttliche Freundschaft zur Sowjetunion“ gedacht worden.

1956 erfolgte auf der Werft Laubegast die Verlängerung des Schiffes

Im Winter 1955/56 wurde das Schiff in Laubegast verlängert. Es entstatnd nun an Deck ein kleiner Decksalon. In den Folgejahren folgten regelmäßige Reparaturen und Modernisierungen.

Das Schiff 1958 in Fahrt

1973 beging der PD EINHEIT seinen 100. Geburtstag. Leider erhielt der Dampfkessel bei der Prüfung im Winter 1973/74 keine Zulassung mehr. Das Schiff wurde außer Dienst gestellt – Pläne zum Umbau auf Dieselantrieb verworfen. Kurzerhand wurde es an die MITROPA verkauft, welche darauf ein schwimmendes Schiffsrestaurant einrichtete.

1975 diente der EINHEIT als schwimmende Gaststätte „Zum Gondelhafen“

Als solches dienste es, ab 1975 unter dem romantischen Namen ZUM GONDELHAFEN, am Schloss Pillnitz den Schloßbesuchern als gastronomische Einrichtung. Doch mit Ende des Jahres 1975 verschwand auch diese Aufgabe.

Abgestellt im Dresdner Alberthafen

Abgestellt im Alberthafen in der Dresdner Friedirchstadt gammelte der Dampfer noch einige Jahre vor sich hin, bevor er dann im Jahr 1983 in Aken verschrottet wurde.

Blick auf die letzte Schweizerin in Dresden…

Adventstür´chen 23.12.2023

Und damit herzlich Willkommen zum vierten Samstag-Rätsel des Jahres! Und auch diese Rätselnuss sollte für Sie zu knacken sein…

1936 fand die Jubelfeier der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrts-AG anlässlich ihres 100. Geburtstages statt. Neben großer, illuminierter Paradefahrt und sonstigen Feierlichkeiten hatte man auch einen Personendampfer zum ersten Schiff der Flotte, dem PD KÖNIGIN MARIA von 1836, umdekoriert. Doch welcher war das doch gleichg…

Wir möchten daher heute von Ihnen wissen:
Welches Dampfschiff verbarg sich eigentlich dahinter – also wie war der eigentliche Name des Dampfers vor und nach der Umgestaltung?

Ihre bestimmt richtige Lösung senden Sie
bis zum Freitag, dem 30.12.2023 per Mail an:

advent@historikerkreis-elbeschiffahrt.de

Zu gewinnen gibt es wieder unseren beliebten HES-Jahreskalender für 2024 mit vielen, liebevoll nachkolorierten Motiven der Dresdner Elbeflotte.
Also viel Glück!

Adventstür´chen 22.12.2023

Heute möchten wir Sie in die Geschichte der Radkastenspiegel entführen, denn diese sind nicht nur dafür da um den Schiffsnamen anzuzeigen, sondern sind oftmals auch kleine Kunstwerke aus Grafik und Heraldik. Betrachten wir dies am Beispiel des Flottenältesten, dem PD STADT WEHLEN.

Zu seiner Indienststellung als PD DRESDEN im Jahr 1879 trug das Schiff, wie damals üblich, lediglich seinen Namen in großen Buchstaben am Radkasten.

Um 1895 wurde dies dann schon etwas schmuckvoller. Der Name wurde nun halbrund über einem Dresden-Wappen mit Rankenwerk gemalt.

1926 übergab das Schiff seinen Namen an den Neubau-Dampfer DRESDEN und hieß fortan PD MÜHLBERG. Der Name blieb halbrund angeordnet über dem Mühlberger Stadtwappen.

Nach Ende des zweiten Weltkrieges fiel das Wappen weg und das Schiff war mit einem Strahlenkranz in Fahrt, welcher erst 1948 wieder verschwand.

Der Dampfer hatte 1950 ein Oberdeck erhalten – am Radkasten nun ein ausschweifendes Stadtwappen mit üppigem Rankenwerk, welches die Maler der Werft in Laubegast hier aufgebracht hatten.

1962 wurde das Schiff wiederum umbenannt – jetzt hieß es STADT WEHLEN. Der Name prangt in großen, modern wirkenden Buchstaben unter einem schlichten Wehlener Wappen. Der durchgehende Strich war offenbar eine Mode der damaligen Zeit – trugen in doch auch andere PDs der Weißen Flotte wie zum Beispiel PD DIESBAR oder PD MEISSEN.

Später wurde es dann wieder etwas geschmackvoller. Der Schiffsname waagerecht mit grauem Schatten, darüber ein Trennstrich und darüber das Stadtwappen von Stadt Wehlen. Diese Form mit kleineren Änderungen blieb bis 1989 bestehen.

1989 sollte der PD STADT WEHLEN einen neuen Radkastenspiegel bekommen, welcher in zweifacher Hinsicht neuartig war: Erstens war neben dem Wehlener Wappen wieder Rankenwerk zu sehen. Weiterhin hatte man links und rechts „1879“ und „1989“ aufgemalt, um an das hohe Alter des Schiffes zu erinnern. Und zweitens: Das Wappen befand sich auf einer Tafel, welche auf den Radkasten aufgeschraubt war. So konnte man diese abnehmen und den Radkasten zum Beispiel neu streichen, ohne jedes Mal komplett alles erneuern zu müssen.
Am Schiff verblieb diese Beschriftung bis 1993, wobei das Wappen bereits 1992 verschwand – das Schiff war bis zu seiner Rekonstruktion nur mit seinem Namen in Fahrt.

Nach der umfassenden Rekonstruktion 1993/94 erhielt der PD STADT WEHLEN seinen bis heute aktuellen Radkastenspiegel mit Wappen, Rankenwerk und halbrundem Schiffsnamen. Alles ist übrigens nach wie vor auf zwei Tafeln aufgemalt, welche im Winter oder bei Bedarf abgenommen und so besser geschützt werden können.

Adventstür´chen 18.12.2023

Wenn im kommenden Mai der PD MEISSEN wieder zur Charterfahrt nach Leitmeritz aufbricht wird vielen Fahrgästen unter Umständen nicht bekannt sein, dass diese Stadt – früher immerhin Endpunkt des regulären Fahrplanbetriebs – auch zu DDR-Zeiten für die Dresdner Dampfer ein lange nicht erreichbares Ziel darstellte.

2022 – PD MEISSEN Kurs Leitmeritz bei Herrnskretschen

Nach Kriegsende blieb die Tschechische Republik dem Individualtouristen an Bord der Elbdampfer lange Zeit verwehrt. Erst mit Inbetriebnahme der diesel-elektrischen Motorschiffe startete man 1966 6 x mal pro Woche zu Tagesfahrten von Bad-Schandau nach Aussig oder, in geringerem Angebot, von Dresden nach Tetschen. Die Buchung der Plätze erfolgte dazu ausschließlich über das staatliche Reisebüro der DDR.

Einfahrt in die Schleuse am Schreckenstein in Aussig

Um der wachsenden Nachfrage nach Ausflugsfahrten mit Übernachtung Rechnung zu tragen begann man 1967 mit der Planung für 2-Tages-Fahrten von Dresden nach Leitmeritz. Zur besseren nautischen und logistischen Vorbereitung startete dazu im August 1967 der PD WELTFRIEDEN mit diversen Vertretern von Flotte, Werft und MITROPA an Bord zu einer Versuchsfahrt.

Schleuse in Lobositz

Man startete früh 6:00 Uhr am Terrassenufer und erreichte am frühen Abend das Ziel Leitmeritz. Dort wurde das Schiff von neugierigen Leitmeritzern freundlich empfangen und es ergab sich ein feucht-fröhlicher Abend. Am nächsten Tag ging es, mit einem 2-stündigen Zwischenstopp in Aussig wieder zurück nach Dresden.

PD WELTFRIEDEN 1967 in Leitmeritz

Damit war der PD WELTFRIEDEN der erste Dresdner Dampfer nach 1945 in Leitmeritz. Bis zu den ersten, offiziellen Fahrten allerdings mussten die Dresdner, bedingt durch die Ereignisse des „Prager Frühlings“ 1968, dann noch 4 Jahre warten. Erst am 13.05.1972 startete wiederum PD WELTFRIEDEN zur 2-Tages-Fahrt. Später wurden auf dieser Relation auch die PD MEISSEN und PD STADT WEHLEN eingesetzt.

Adventstür´chen 17.12.2023

Heute nun die Auflösung des zweiten Adventsrätsel des Jahres. Sie erinnern sich – das erste in der Geschichte der Sächsischen Dampfschifffahrt in Dienst gestellte Motorschiff war 1928 das Motorboot VON HINDENBURG

Und mit dieser Lösung geht der zweite Kalender auf die Reise an
Herrn Torsten Haack
Unseren Glückwunsch dazu…

Gebaut wurde das Schiff 1928 auf der Werft Laubegast – konnte aber wegen Niedrigwasser erst 1929 in Fahrt gehen. Die anfängliche Skepsis der Dresdner als auch der Schifferkollegen gegenüber dieses vollkommen neuen Schiffstyp sollte sich leider bestätigen.

Im Bau 1928

Für einen geplanten Schnellboot-Verkehr zwischen Dresden und Bad Svhandau (ursprünglich war dazu sogar ein zweites Schiff angedacht) war es schlichtweg zu langsam. Für den normalen Linienverkehr allerdings war es viel zu klein. Dazu kamen Probleme mit der für die Oberelbe neuartigen Antriebstechnik. Umbauten am Heck und der Schiffsschraube im Winter 1929/30 lindertem zwar etwas die Schwingungen im Schiffskörper – für Zufriedenheit sorgte es aber nicht. Und so blieb nur der Einsatz für Sonder- und Charterfahrten übrig.

1936 zu einer Sonderfahrt an Bord war Reichskanzler Adolf Hitler

Vermutlich im Mai 1943 wurde das Schiff der NS-Transportflotte Speer übergeben. Nach einem Umbau in Laubegast fuhr es via Elbe, Mittellandkanal, Rhein, Main und dem Ludwigskanal zur Donau. Dort wurde es als Hilfsschlepper bei Brücken- und sonstigen Bauarbeiten eingesetzt.

Das Schiff 1943 im bereits umgerüsteten Zustand an der Werft Laubegast

Dabei soll es am 27.08.1944 bei Nikopol (andere Quellen geben Turnu Severin an) gesunken sein. Später hob die Rote Armee das Schiff und setzte es ab November 1944 als Minensuchboot „KT-935“ ein. Die weitere Spur des MS VON HINDENBURG verliert sich in den Kriegswirren.

Nach Dresden kehrte es nicht zurück. Die Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrts-AG erhielt dafür seitens der Versicherung des Taxwert von 119.000,– Reichsmark für den Verlust vergütet.

Adventstür´chen 16.12.2023

Und damit herzlich Willkommen zum dritten Samstag-Rätsel des Jahres! Dieses Mal wird es etwas kniffelig…

Von jeher tragen die Dampfschiffe der Flotte Ortsnamen der Orte, an denen sie auf der Oberelbe vorbeifahren. Und doch gab es zu DDR-Zeiten auch Dampfer mit politisch inspirierten Schiffnamen. Wir möchten daher heute, quasi drei Tage nach dem Geburtstag der Pionierorganisation, von Ihnen wissen:
Wieviel Dampfschiffe einen politischen Namen trugen und welche Namen sind Ihnen in Erinnerung?

Kleiner Tipp in aller Freundschaft: Wir meinen nicht die Luxer, sondern nur einheitlich die Flotte der historischen Raddampfer 😉


Ihre bestimmt richtige Lösung senden Sie
bis zum Freitag, dem 22.12. per Mail an:

advent@historikerkreis-elbeschiffahrt.de

Zu gewinnen gibt es wieder unseren beliebten HES-Jahreskalender für 2024 mit vielen, liebevoll nachkolorierten Motiven der Dresdner Elbeflotte.
Also viel Glück!

Adventstür´chen 13.12.2023

Passend zum Datum eines „13.“ möchten wir heute eine Thematik in der Geschichte der Dresdner Flotte ansprechen, über die so gar nicht gerne gesprochen wird: – Unfälle & Havarien

Eines sei gleich zu Beginn klargestellt – die Mehrzahl der wenigen Unfälle geht nicht auf Fehlverhalten der eigenen Besazung zurück sondern hat seine Ursache in Witterungsunbilden oder anderen, unvorhergeseheen Ereignissen.

Am 04. März 1926 traf zum Beispiel den PD KÖNIGSTEIN bei der Durchfahrt der Dresdner Marienbrücke plötzlich heftiger Seitenwind und drückte das Schiff mit dem Radkasten gegen den Brückenpfeiler. Schaufelrad und Radkasten wurden stark beschädigt.

Ein ähnliches Schicksal traf den PD LÖSSNITZ auf seiner Fahrt bei Pirna-Copitz, als dieser am 29. Juli 1933 in ein heftiges Gewitter geriet. Der Sturm beschädigte das komplette Dach des Hinterschiffs und drückte den Dampfer auf den Hafendamm. Erst mit Schlepperhilfe konnte dieser wieder befreit erden.

Der mit schwerste Unfall in der Geschichte der Sächsischen Dampfschifffahrt ereignete sich am 20. August 1940. Der Schleppdampfer SACHSEN stiess zwischen Herrnskretschen und Niedergrund mit dem entgegenkommenden PD KARLSBAD zusammen und riss den Radkasten fast komplett ab. Ob sich, wie in Gesprächen überliefert, wirklich eine Person auf dem im Radkasten untergebrachten WC befand und ob diese wirklich mit dem Schrecken aber unverletzt davonkam ist nicht eindeutig belegt.

Aber auch Schwankungen des Wasserstandes sorgen manchmal für unangenehme Überraschungen. So setzte plötzliches Niedrigwasser über Nacht am 04. März 1963 den an der Werft Laubegast liegenden PD STADT WEHLEN auf´s Trockene.

Ein Zwiscjenfall der jüngeren Vergangenheit ereignete sich im September 2002, als ein Maschinenproblem des MS AUGUST DER STARKE diesen gegen den PD KURORT RATHEN prallen ließ, worauf dieser sich losriss und quer vor die Augustusbrücke trieb.

Adventstür´chen 10.12.2023

Heute nun die Auflösung des ersten Adventsrätsel des Jahres. Sie erinnern sich – der Blick auf die Kurbelwelle von 1853 zeigt natürlich die Dampfmaschine des PD DIESBAR. Und mit dieser Lösung geht auch der erste Kalender auf die Reise an
Herrn Dieter Wünsche!
Unseren Glückwunsch dazu…

01. Mai 2023 – PD DIESBAR an der Maria am Wasser

Doch werfen wir nun einen Blick in die Geschichte dieser nun schon über 180 Jahre alten Dampfmaschine, der ätesten noch in Betrieb befindlichen Schiffsdampfmaschine der Welt!
Gebaut wurde diese im Jahr 1841 von der englischen Maschinenbaufirma John Penn & Son. für den gleichzeitig in Prag entstehenden PD BOHEMIA der 1. Böhmischen Dampfschiffahrtsgesellschaft von J. J. Ruston. Die Maschine wurde in Einzelteilen in Prag angeliefert und dort vom Engländer Edward Dingley zusammengebaut. Dabei versah er die Maschinenteile mit Kennzeichnungen, welche übrigens noch heute an vier Stellen der DIESBAR-Maschine zu finden sind.

1851 übernahm die sächsische Dampfschiffahrtsgesellschaft das Privileg nebst allen Schiffen der Ruston´schen Reederei. Der BOHEMIA kam so nach Dresden. Im Jahr 1853 erlitt das Schiff einen Bruch der Kurbelwelle. Die Dresdner Gesellschaft bestellte daraufhin bei der Fa. Friedrich Krupp in Essen (am 30.08.1853) eine neue Kurbelwelle – eben jene, welche sich noch bis heute an der Maschine in Funktion befindet.

Der PD BOHEMIA wurde 1857 außer Betrieb genommen – seine Maschine allerdings in den Ersatzneubau namens PD MEISSEN umgesetzt.

1873 wurde dieser PD MEISSEN großzügig modernisiert, der Schiffskörper verlängert und als PD PILLNITZ umbenannt. In Betrieb blieb dieses Schiff dann bis zum Jahr 1883, bevor es endgültig verschrottet wurde. Die immernoch tadellos funktionierende Maschine baute man wiederum in den Ersatzneubau namens PD PILLNITZ ein, welcher am 18.05.1884 in Dienst gestellt wurde.

Aus diesem PD PILLNITZ wurde im Jahr 1927 durch Umbennung unser, noch heute verkehrender PD DIESBAR. Natürlich wurden in dieser langen Zeit an der Maschine etliche Reparaturen und Instandhaltungsarbeiten durchgeführt – beispielsweise erfolgten im Winter 2000/01 und 2001/02 die Erneuerung des Backbord- und Steuerbordzylinders.

Wünschen wir dem im kommenden Jahr 140igsten Geburtstag feiernden Schiff mit seiner 182 Jahre alten Dampfmaschine mit einer 170 Jahre alten Kurbelwelle allzeit gute Fahrt!

Wenn das keine Superlative sind…

Adventstür´chen 09.12.2023

Und damit herzlich Willkommen zum zweiten Samstag-Rätsel des Jahres! Aber keine Sorge – auch dieses Mal ist die Rätselnuss durchaus zu knacken.

Wir fragen heute nach dem Namen des
ersten Motorschiffes der Sächs.-Böhm. Dampfschifffahrtsgesellschaft und/oder wann es in Fashrt ging?

Ihre bestimmt richtige Lösung senden Sie
bis zum Freitag, dem 15.12. per Mail an:

advent@historikerkreis-elbeschiffahrt.de

Zu gewinnen gibt es wieder unseren beliebten HES-Jahreskalender für 2024 mit vielen, liebevoll nachkolorierten Motiven der Dresdner Elbeflotte.
Also viel Glück!

Adventstür´chen 07.12.2023





PD König Georg tw in Königstein




Eine Sonderfahrt mit traurigem Anlass fand am 17. Oktober 1904 statt, als der Leichnahm des sächsichen Königs Georg mit dem zum Trauerschiff umdekorierten PD KÖNIG GEORG vom Schloss Pillnitz zur Dresdner Hofkirche gebracht wurde. Das Schiff hatte, damaligen Zeitungsmeldungen zu Folge, an der Freitreppe des Wasserpalais angelegt. Der Sarg Georgs wurde von 10 Hoflakaien an Bord gebracht und auf dem Hinterdeck des Schiffes aufgebahrt. Um 18:30 Uhr setzte sich das Schiff ohne Maschinenkraft stromab in Bewegung und folgte dem vorausfahrenden, kleinen Regierungsdampfer PIRNA.

1904-10-17 KÖNIG GEORG Leiche König Johann Transport Pillnitz nach Dresden, Foto Samml Joachim Lehmann, Seußlitzer Weinstuben

Gegen 20:00 Uhr wurde, von unzähligen Geleit gebenden Dresdnern begleitet, das Dresdner Terassenufer erreicht und der Sarg von weiteren Trägern zur Hofkirche getragen. Zur eigentlichen Beisetzung eine Woche später reisten dann auch viele Staatsmänner und Würdenträger an, darunter der deutsche Kaiser Wilhelm und der Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich.

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