Heute nun die Auflösung des ersten Adventsrätsel des Jahres. Sie erinnern sich – der Blick auf die Kurbelwelle von 1853 zeigt natürlich die Dampfmaschine des PD DIESBAR. Und mit dieser Lösung geht auch der erste Kalender auf die Reise an
Herrn Dieter Wünsche!
Unseren Glückwunsch dazu…
Doch werfen wir nun einen Blick in die Geschichte dieser nun schon über 180 Jahre alten Dampfmaschine, der ätesten noch in Betrieb befindlichen Schiffsdampfmaschine der Welt!
Gebaut wurde diese im Jahr 1841 von der englischen Maschinenbaufirma John Penn & Son. für den gleichzeitig in Prag entstehenden PD BOHEMIA der 1. Böhmischen Dampfschiffahrtsgesellschaft von J. J. Ruston. Die Maschine wurde in Einzelteilen in Prag angeliefert und dort vom Engländer Edward Dingley zusammengebaut. Dabei versah er die Maschinenteile mit Kennzeichnungen, welche übrigens noch heute an vier Stellen der DIESBAR-Maschine zu finden sind.
1851 übernahm die sächsische Dampfschiffahrtsgesellschaft das Privileg nebst allen Schiffen der Ruston´schen Reederei. Der BOHEMIA kam so nach Dresden. Im Jahr 1853 erlitt das Schiff einen Bruch der Kurbelwelle. Die Dresdner Gesellschaft bestellte daraufhin bei der Fa. Friedrich Krupp in Essen (am 30.08.1853) eine neue Kurbelwelle – eben jene, welche sich noch bis heute an der Maschine in Funktion befindet.
Der PD BOHEMIA wurde 1857 außer Betrieb genommen – seine Maschine allerdings in den Ersatzneubau namens PD MEISSEN umgesetzt.
1873 wurde dieser PD MEISSEN großzügig modernisiert, der Schiffskörper verlängert und als PD PILLNITZ umbenannt. In Betrieb blieb dieses Schiff dann bis zum Jahr 1883, bevor es endgültig verschrottet wurde. Die immernoch tadellos funktionierende Maschine baute man wiederum in den Ersatzneubau namens PD PILLNITZ ein, welcher am 18.05.1884 in Dienst gestellt wurde.
Aus diesem PD PILLNITZ wurde im Jahr 1927 durch Umbennung unser, noch heute verkehrender PD DIESBAR. Natürlich wurden in dieser langen Zeit an der Maschine etliche Reparaturen und Instandhaltungsarbeiten durchgeführt – beispielsweise erfolgten im Winter 2000/01 und 2001/02 die Erneuerung des Backbord- und Steuerbordzylinders.
Wünschen wir dem im kommenden Jahr 140igsten Geburtstag feiernden Schiff mit seiner 182 Jahre alten Dampfmaschine mit einer 170 Jahre alten Kurbelwelle allzeit gute Fahrt!
Wenn das keine Superlative sind…