2013-09-28_14 PD DRESDEN - Schlösserfahrt - Foto ABz

Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte man die schrägliegende Verbundmaschine. Der Einsatz neuer Materialien und Techniken im Dampfmaschinenbau, sowie die Erhöhung des Dampfdruckes bis 10 atü und mehr, schafften dafür günstige Voraussetzungen.

Das schräg sitzende Fundament aus Baustahl, welches aus einzelnen Trägern und Blechen besteht, ist mit dem Schiffskörper verschraubt oder vernietet. Auf ihm befinden sich der Hoch- und der Niederdruckzylinder. Die Kolbenstangen sind jeweils mit einem Kreuzkopf verbunden, der auf einer Gleitbahn läuft und die Bewegung auf die Kurbelwelle mit einer Pleuelstange überträgt. Den Bedienstand hatte man bei den ersten Maschinen hinten zwischen den Zylindern angeordnet. Diese Dampfmaschinen besaßen Anfangs noch die damals auf dem Zylinder angeordnete, bewährte Schiebersteuerung mit der exenterlosen Lenkersteuerung nach Joy, bei der die Bewegung direkt von den Pleuelstangen abgeleitet wurde. Der Vorteil war, das man jetzt die Zylinder unmittelbar miteinander verbinden konnte und seitlich soviel Platz gewann, das man bei der schrägliegenden Dampfmaschine auf der einen Seite die Kondensatpumpe und Speisepumpe, auf der anderen Seite Maschinistenstand und die Umsteuerung anordnen konnte. Der Hochdruckzylinder hatte einen Kolbenschieber auf Grund des hohen Dampfdruckes und der Niederdruckzylinder einen Flachschieber.Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte man dann die Ventilsteuerung, welche heute noch auf den Dampfern „DRESDEN“ und „LEIPZIG“ vorzufinden ist, vom System Lenz. Bei diesem weiterentwickelten Maschinentyp ist der Bedienstand seitlich angeordnet und die Steuerung erfolgt über zwei Exzenter, die zwischen den Kurbeln angeordnet sind und die  Bewegung wird über Gestänge auf Steuerwellen und Kurvenscheiben übertragen. Die  Umsteuerung, eine Lenkersteuerung nach Klug, bedient man mit einem Handhebel am  Maschinistenstand. Die Seitenwellen sind mit der Mittelwelle bei den ersten Maschinen durch eine Schleppkurbel und bei den weiterentwickelten durch Flanschkupplungen verbunden. Die Hersteller dieser Dampfmaschinen waren in Sachsen ansässig. Anfangs bestellte man Maschinen von der „KETTE“, Schiffs- und Maschinenbauanstalt und Schiffswerft Dresden-Übigau, bzw. auch von der Österreichischen Nordwest Dampfschiffahrts Gesellschaft Dresden-Neustadt. Die Maschinen und Kessel für die heute noch betriebsfähigen größten Dampfer „DRESDEN“ und „LEIPZIG“ stellte die „WUMAG“ in Görlitz her und man setzte sie nur noch in der Schiffswerft Dresden-Übigau in die Schiffe ein. Nicht nur die Fahrgastschiffe, die um die vorletzte Jahrhundertwende erbaut worden sind, sondern auch die Schleppdampfer hatten schrägliegende Verbundmaschinen als Antrieb erhalten. Mit ihnen konnten große Leistungen erzielt werden.