1950
Bildung der „Deutschen Schiffahrts- und Umschlagsbetriebszentrale“ – kurz „DSU“ mit Sitz in Potsdam, in welchen die Weiße Flotte Dresden eingegliedert wird. Die Dampfer tragen zeitweise am Heck den Heimathafen Potsdam.

1955-um DRESDEN auf Werbeprospekt, Samml. M.Kaiser

1956
Auflösung der „DSU“ und Gründung des VEB Fahrgastschiffahrt und Reparaturwerft Dresden

1957
Im Einsatz sind 16 Schiffe, welche insgesamt 3.137.000 Fahrgäste befördern – eine heute nicht vorstellbare Zahl

1957
Von der Saale wird ein kleines, 1928 gebautes Motorschiff angekauft und unter dem Namen MS ELBESTRAND in Fahrt gebracht.

1959
Ein weiteres Motorschiff (MS SACHSEN-ANHALT Bj. 1927) wird angekauft und nach Umbau und Verlängerung unter dem Namen MS TORGAU auf der Strecke Riesa-Torgau eingesetzt

1959
Der erste Motorschiff-Neubau nach dem Krieg wird in Dienst gestellt. Das MS VORWÄRTS wurde von der Yachtwerft Berlin gebaut und war eines von 5 Schiffen gleichen Typs. Die anderen 4 verblieben bei der Weißen Flotte in Berlin. Dieser Schiffstyp hat sich leider nicht bewährt und alle Einheiten wurden bereits 1965 wieder außer Dienst genommen und anderweitiger Nutzung als Gaststätten- und Herbergsschiff zugeführt. Unser MS VORWÄRTS diente noch viele Jahre den Grenztruppen der DDR in Cumlosen (Grenzübergangsstelle der Binnenschifffahrt zur BRD) als Büroschiff.
MS Vorwärts bw am Schloß Pillnitz03.06.1961
Feierlichkeiten der Weißen Flotte zum 125.jährigen Jubiläum der Personenschiffahrt auf der Oberelbe. Gestaltet wird u.a. eine Flottenparade aller Schiffe, welche, als Zeichen der freundschaftlichen Verbundenheit beider Länder, vom tschechischen Motorschlepper DUKLA angeführt wird.

29.12.1961
Das erste von vier Schiffsneubauten der Werft Roßlau wird übergeben. Dieser eigens für die Fahrwasserbedingungen der Oberelbe entwickelte Schiffstyp war sowohl technisch (diesel-elektrischer Antrieb, heutzutage würde man Hybrid sagen…) als auch in der Ausstattung auf aktuellstem Niveau. Im Volksmund nannte man die Schiffe kurz „Luxer“ und man musste einen „Luxuszuschlag“ bei Einsatz eines solchen Schiffes bezahlen. Das erste Schiff erhielt den Namen MS ERNST THÄLMANN.
$(KGrHqNHJE!E88YlHisPBPVncz19Ig~~60_1222.05.1963
Das zweite Schiff der Serie, die MS KARL MARX trifft in Dresden ein.

10.1963
Das dritte Schiff wird in Dresden übergeben und erhält den Namen MS FRIEDRICH ENGELS.

24.03.1964
Mit der Indienststellung des MS WILHELM PIECK ist die Serie abgeschlossen.

1964
Der PD FREUNDSCHAFT (ex PD JOHN PENN) wird außer Fahrt genommen und abgestellt.

1965
Durch Nutzung der neugeschaffenen Fahrgastkapazitäten der vier Luxus-Motorschiffe werden ab diesem Jahr wieder Sonderfahrten in die benachbarte CSSR durchgeführt. Fahrkarten dazu sind allerdings nur über das Reisebüro der DDR erhältlich.

1967
Die Schiffswerft Laubegast wird aus der Weißen Flotte ausgegliedert und gehört nun zum VEB Schiffsreparaturwerften Berlin.

1971
Der PD KÖNIGSTEIN wird außer Dienst gestellt und im Betriebshafen Dresden-Neustadt aufgelegt.

04.05.1972
Überführung des PD KÖNIGSTEIN zur Abwrackwerft nach Aken. Dort werden Kessel und Maschine verschrottet, der Schiffskörper wird anschließend per Tieflader zum Süßen See bei Eisleben gebracht und dort als Strandgaststätte SEEPERLE aufgestellt, ausgebaut und seiner neuen Nutzung übergeben (1973). Die Gaststätte ist heute noch vorhanden.
1980-um SEEPERLE am Süßen See in Halle, Repro PK23.05.1973
Der PD EINHEIT (ex PD GERMANIA) feiert seinen 100. Geburtstag.

1974
Der PD EINHEIT wird außer Dienst gestellt. Das Schiff findet, nach Aufbau einer Kücheneinrichtung, als schwimmendes Gaststättenschiff GONDELHAFEN am Schloss Pillnitz von 1975 – 1977 weitere Verwendung. Danach wird es durch den neuen Eigentümer, die staatliche Handelsorganisation HO, im Hafen Dresden-Friedrichstadt abgestellt und schließlich 1983 verschrottet.

Oktober 1974
Ein sowjetisches Gleitboot vom Typ Sarja läuft in Dresden ein. Ausgerüstet mit einem 750 PS-Dieselmotor und umsteuerbarem Wasserstrahlantrieb erreicht das für 57 Personen vorgesehene Schiff eine stolze Geschwindigkeit von 43 km/h. Es wird ein Schnellverkehr zwischen Dresden und Bad Schandau eingerichtet. Das Schiff erhält den Namen GB NEWA.

12.04.1975
Erste Fahrt des neuen Gleitboots NEWA.
GB Newa bw oberhalb von Kurort Rathen
1975
Im Herbst wird ein zweites Gleitboot in Dresden angeliefert und auf den Namen GB MOSKWA getauft.

10.04.1976
Erste Fahrt der MOSKWA.

1977
Der PD RIESA wurde durch einen Kesselschaden außer Betrieb genommen. Das Schiff wird nach Oderberg bei Eberswalde/Finow abgegeben und dient dort an Land gesetzt als Binnenschiffahrtsmuseum
1995-09-09 PD Riesa mit Vorderdecksalon in Oderberg_21977
Wegen irreparabler Schäden wird im gleichen Jahr auch der PD BAD SCHANDAU außer Dienst gestellt. Nach Liegezeit im Hafen Dresden-Neustadt wird das Schiff 1979 in Aken verschrottet. Die Dampfsteuermaschine wird dem Verkehrsmuseum Dresden übergeben und dient dort am Eingang der Schiffahrtsabteilung als Exponat.

1977
Als Ausgleich erhält die Weiße Flotte Dresden ein neues Motorschiff. Es wurde als sog. Typ III – Greifvogelserie auf der Yachtwerft Berlin – Köpenick erbaut, ist 28,77 m lang, 5,10 m breit und bietet 124 Personen Platz. Das Schiff wird auf den Namen MS PILLNITZ getauft.

29.03.1978
Erste Fahrt des MS PILLNITZ.
MS Bastei und MS Pillnitz in Usti auf Sonderfahrt1978
Das in die Jahre gekommene MS TORGAU wird außer Fahrt genommen und abgestellt.

1979
Das zweite Schiff vom Typ III aus Berlin kommt nach Dresden. Es wird erhält den Namen MS BASTEI.

30.06.1979
Erste Fahrt des MS BASTEI.

1979
Die PD WELTFRIEDEN und STADT WEHLEN werden mit Kesselschaden abgestellt – Zukunft ungewiss.