das man von 1976 bis 1980 auf der Elbe auch Gleitboot fahren konnte?
Die beiden russischen Gleitboote NEWA und MOSKWA wurden 1975 bzw. 1976 in Dienst gestellt. Da man beide nicht im regulären Liniendienst einsetzen konnte wurde eine sog. Schnellverbindung von Dresden nach Bad Schandau ins Leben gerufen. So ging es in 90-minütiger Fahrt durch die Sächsische Schweiz. Die Linie wurde im Fahrplan gesondert ausgewiesen und es wurde um vorherige Reservierung gebeten. Aber auch nach Meißen waren beide Boote in Fahrt. Anfang der 80iger Jahre war es aber bereits schon wieder vorbei. Die mangelnde Platzkapazität, der Lärm und der verursachte Wellenschlag der Boote sowie der hohe Treibstoffverbrauch bedeuteten das Aus. Das GB NEWA wurde zur Talsperre Kriebstein abgegeben, kam dort allerdings auch nicht so recht zum Einsatz. Nach der Wende als schwimmendes Casino und Sex-Shop genutzt wurde es in den 90igern zum privaten Wohnschiff bei Hannover umgebaut. Das GB MOSKWA wurde ans Wasserstraßen- und Schiffahrtsamt nach Magdeburg verkauft und dort zum Arbeits- und Peilschiff DOMFELSEN umgebaut.
Übrigens wurde auch auf tschechischer Seite bei der CSPLO Decin ein Gleitboot namens JISKRA in Betrieb genommen, welches unter anderem zu Sonderfahrten bis nach Dresden gelangte.
Auch andere Schiffahrtsbetriebe der ehemaligen DDR erhielten diese Einheiten, darunter auf der Oder oder dem Schweriner See. Insgesamt wurden 8 Stück importiert.
Über den PD KRIPPEN als weitgereistes Dampfschiff der Dresdner Flotte haben wir ja bereits berichtet. Auch im Jahr 2003 war er abseits der Dresdner Gefilde unterwegs, als er im Oktober stromab nach ??? fuhr…
Tja, wo war das Schiff um der Einweihung eines ganz besonderen Bauwerkes beizuwohnen? Ein Tipp sei aber noch gestattet: Die heute dort für Besucher angebotene Rundfahrt nennt sich „Die große 8″…
Ihre nun bestimmt richtige Lösung senden Sie biszum Samstag, dem 13.12. per Mail an:
advent@historikerkreis-elbeschiffahrt.de
Zu gewinnen gibt es wieder unseren beliebten HES-Jahreskalender für 2026 mit vielen, liebevoll ausgewählten Motiven der Dresdner Elbeflotte.
dass früher die Elbdampfer „von Hand“ mit reiner Muskelkraft gesteuert wurden?
Der Steuermann des Dampfers hatte dazu seinen Platz am Heck des Schiffes. Dort, auf einem erhöhten Podest stehend, bediente er ein waagerecht vor ihm befindliches Hand-Steuerrad. Diees war auf einer senkrechten Welle befestigt, an deren unterem Ende ein Ritzel befestigt war. Dieses griff wiederum in ein zweites Ritzel auf dem „Ruderstamm“ an dessen Ende das im Wasser befindliche Ruderblatt befestigt war. Durch Drehen des Rades und des Ruderstamms wurde so das Ruderblatt nach links oder rechts geschwenkt und das Schiff fuhr in die gewünschte Richtung. Der Steuermann richtete sich dabei nach den Handzeichen des in Schiffsmitte stehenden Kapitäns, denn einen freien Blick nach vorn hatte er nur beschränkt.
Definitif keine leichte Tätigkeit bei Wind und Wetter! Auch konnte es passieren, dass der Druck des auf das Ruderblatt strömenden Wassers so groß war, das dem Steuermann noch ein zusätzlicher Bootsmann zu Hilfe eilen musste. Auch waren beidseitig an Deck Ösen mit entsprechenden Seilen befestigt, mit denen man das Hand-Steuerrad bei Bedarf „festlegen“, also festbinden, konnte.
Erst mit dem Bau der ersten Oberdeckdampfer ab 1896 wurde die Dampfsteuermaschine, eine Art „Servolenkung für Dampfschiffe“, bei der Sächs.-Böhmischen Dampfschiffahrts-gesellschaft eingeführt. Auch die bereits in Fahrt befindlichen Schiffe wurden nach und nach mit dieser Neuerung ausgerüstet. Dennoch sollte es noch bis 1929 dauern, dass auch die letzten, beiden Glattdeckdampfer (PD SALESEL und PD TETSCHEN) ihren Hecksteuerstand loswurden.
PS: Sie finden auf unseren Seiten auch einen sehr interessanten Bericht über die Restaurierung der Dampfsteuermaschine des ehemaligen PD SCHMILKA!
dass auch die Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB) ein fast 100jähriges Schiff im Fahrzeugbestand hat?
Es handelt sich dabei um das kleine Fährboot ERNA, welches bereits 1927 unter der Bau-Nummer 1337 in der Schiffswerft Übigau vom Stapel lief. Anfangs war das Schiff noch als Dampfer für den Fährpächter Schmidt aus Bad Schandau in Fahrt.
1963 wurde die ERNA auf der Werft in Laubegast vom Dampf- auf Dieselantrieb umgebaut und gleichzeitig modernisiert. So erhielt die kleine Kajüte vorn vorm Steuerstand neue Fenster. In der äoßeren Ansicht äjmelte das Schiff nun etwas den anderen Neubaufähren vom Typ Scharfenberg.
Heute dient die kleine ERNA den DVB als Reserveschiff mit Liegeplatz in Kleinzschachwitz.
Technische Daten des Fährboots ERNA
gebaut 1927 in der Schiffswerft Übigau Länge: 14,50 Meter Breite: 3,50 Meter Seitenhöhe: 1,55 Meter Tiefgang leer: 0,72 Meter
Juni 2025 – PD MEISSEN beim Wenden in Pillnitz Foto: A.Bilz
Und damit herzlich Willkommen zum traditionellen HES – Adventskalender – genauer zum Tür´chen Nummer 1!
„Wussten Sie übrigens…,“
… dass im zu Ende gehenden Jahr die Sächsische Dampfschiffahrt einen runden Schiffsgeburtstag zu feiern hatte? Der PD MEISSEN beging am 17. Mai seinen 140. Geburtstag. Werfen Sie mit uns einen Blick in seinen wechselvollen Lebenslauf:
140 Jahre Personendampfer MEISSEN 1885 – 2025
Im Mai 1885 erfolgte zum Saisonbeginn der SBDG die feierliche Indienststellung des neugebauten Schiffes. Der sehr elegant eingerichtete Dampfer erhält den Namen des damaligen Königs von Sachsen KÖNIG ALBERT (geb. 1828 – gest. 1902). Äußerlich fallen gegenüber bisherigen Neubauten die große Länge (rund 60,00 Meter gegenüber sonst ca. 52,00 Metern) sowie die bereits von Beginn an ausgebauten Radkästen auf.
1898 erfolgte durch die Indienststellung eines neuen PD KÖNIG ALBERT (heute PD PIRNA) die Umbenennung des Schiffes auf den neuen Namen PD SACHSEN.
PD SACHSEN um 1910 in Bad Schandau Foto: SLUB Dresden
Größere Umbauten erfährt der Dampfer erstmals im Jahre 1914. Die Dampfmaschine wird durch den Einbau eines Hochdruckzylinders auf das Verbundsystem umgebaut und leistet nun 230 PS. Dazu erhält das Schiff einen neuen Dampfkessel der Dresdner Schiffswerft- und Maschinenfabrik Übigau mit 10 atm Druck und eine Dampfsteuermaschine, ebenfalls von Übigau geliefert, mit 6 PS Leistung. Weiterhin erfolgt der Einbau einer elektrischen Anlage mit 65 Volt Gleichstrom. Äußerliches Merkmal dieses Umbaus ist der Wegfall des Steuerstandes am Heck und der Aufbau eines kleinen Steuerhauses in Schiffsmitte zwischen den Radkästen.
PD SACHSEN um 1915 am Terrassenufer Foto: Sammlung A.Bilz
Das Schiff ist in den folgenden Jahren, wie man aus vielen, historischen Ansichtskarten schlussfolgern kann, meist im sog. Oberland, also stromauf von Dresden bis nach Aussig und Leitmeritz im Einsatz.
1927/28 erfolgten die nächsten und das Erscheinungsbild des Schiffes prägendsten Umbauten. Der Schiffskörper wurde auf 64,35 Meter verlängert und gleichzeitig ein Decksalon sowie ein Oberdeck aufgebaut. Die Salons erhielten eine Dampfheizung und der Dampfer einen weißen Anstrich. Das nun als „Salondampfer“ geltende Schiff wurde erneut umbenannt und bekam den Namen PD MEISSEN.
PD MEISSEN um 1935 bergwärts bei Hosterwitz Foto: W. Hahn / SLUB Dresden
1938 wurden Maschinenumbauten nötig. Es erfolgten der Einbau eines neuen Maschinen-Oberframs und der Umbau der Schleppkurbeln auf eine feste Welle.
PD MEISSEN 1944 im Tarnanstrich in Krippen Foto: E. Heller / SLUB Dresden
Während des zweiten Weltkrieges wurde der PD MEISSEN 1943 mit Tarnanstrich versehen und zu Evakuierungen nach Hamburg abkommandiert. Unbeschadet kehrte es nach Dresden zurück und erlebte dort das Kriegsende.
1947 ist das Schiff wieder weiß – hier auf Sonderfahrt in Bad Schandau Foto: Sammlung A. BilzUm 1953 auf FDJ-Sonderfahrt in Kurort Rathen Foto: SLUB Dresden
Die 50-iger und 60-iger Jahre waren geprägt von Instandhaltungsarbeiten und einigen Modernisierungen, so zum Beispiel:
1958 Verlängerung des Oberdecks um 3,00 m und Aufbau einer Windschutzwand auf dem Vorschiff
1958/59 neue E-Anlage 220 Volt Drehstrom mit Dampfturbine vom Turbinenwerk Dresden, 2 Turbogeneraturen vom RAW Dresden
1961/62 Einbau einer 1-Zylinder Dampfmaschine vom Elbe-Werk Rosslau mit 10 PS zum Antrieb der Generatoren, Aufbau eines Kesselhauses
1964 Einbau eines neuen Niederdruckzylinders, gegossen in der Eisengießerei Zwickau
PD MEISSEN 1967 talwärts am Terrassenufer Foto: G. Grundmann / Sammlung A. Bilz
1967/68 Erneuerung beider Radkästen, Aufbau eines Vorderdecksalons 1976/77 Erneuerung des Steuerbord-Maschinenframs
Der Dampfer um 1980 bei Söbrigen Foto: Sammlung J. Hirsch
Ab 1983 bis 1985 erhielt der PD MEISSEN eine Generalinstandsetzung auf der Werft Laubegast, dabei erfolgte der Einbau eines neuen Kessels vom VEB Dampfkesselbau Übigau mit 90 m² Heizfläche und 10 atm Druck (Bau-Nr. 15781). Beide Decksalons wurden neu aufgebaut, die Maschine erhielt einen neuen Niederdruck-Kolben und eine neue E-Anlage nebst Schalttafel wurde installiert.
PD MEISSEN März 1985 an der Werft Laubegast Foto: A. Bilz
Am 20. Mai 1985 geht das Schiff, pünktlich zum 100. Geburtstag wieder in Fahrt. Erstmals seit den 60-iger Jahren erhält dabei ein Dampfer wieder ein Wappen mit schmückendem Beiwerk als Radkastenspiegel – ergänzt durch beide Jahreszahlen 1885 und 1985.
1985 beim Anlegen in Kleinzschachwitz Foto: A. Bilz
1986 zum Jubiläum „150 Jahre Personenschiffahrt auf der Oberelbe“ wurde der PD MEISSEN zum „Postschiff“ umfunktioniert, es gab aus diesem Anlass und zur Freude aller Philatelisten einen Sonderstempel und einen Ersttagsbrief, welcher an Bord erhältlich
Mit Übernahme der Weißen Flotte Dresden durch die Conti-Reederei und Gründung der Sächsischen Dampfschiffahrt GmbH wurde auch der PD MEISSEN umfassend rekonstruiert. Im Auftragswert von 3,5 Mio. DM war u.a. enthalten: Umbau der Kesselfeuerung von Kohle auf Öl, ein neues, dem historischen Vorbild entsprechendes Steuerhaus, eine komplett neue, elektrische Anlage, neue Holzdecks, ein elektro-hydraulisches Steuer und ein Bugstrahlruder. Komplettiert wurde alles durch den neuen Salonausbau und einem neuen Außenstrich – beides nach historischem Vorbild.
1992 – Die letzte Saison im alten Outfit Foto: Sammlung A. Bilz
Am 24.11.1992 erfolgte der Werftanlauf in Laubegast, dort wurden Schornstein, Steuerhaus und weitere Aufbauten entfernt und das Schiff anschließend im Schlepp des DS SACHSENWALD zur Werft Genthin verbracht (Aufenthalt dort 03.12.92-14.06.1993). Nach Rückkehr zur Werft Laubegast erfolgten dort der Endausbau und die Malerarbeiten.
Am 26.07.1993 erfolgte die feierliche Wiederinbetriebnahme des PD MEISSEN
24.09.2012 zu Tal an der Hosterwitzer Kirche „Maria am Wasser“ Foto: A. Bilz
Zur Winterinstandsertzung 2024/25 bekam der PD MEISSEN seinen weißen Anstrich zurück – so wie es sich für eine „Weisse Flotte“ gehört.
17.05.2025 – PD MEISSEN an seinem 140. Geburtstag in Pillnitz Foto: A. Bilz
Überblick zu den technischen Daten des Schiffes:
erbaut 1885 auf der Werft Blasewitz
60,70 m lang – ab 1928 64,35 m; 5,56 m breit ; 11,34 m breit über Radkästen ; Zuladung 350 Fahrgäste ; Tiefgang 0,77 m leer
oszillierende Zwillingsmaschine der ÖNWDG-Werft Bau-Nr. 239 mit 120 PS ab 1914 oszillierende Zweizylinder-Verbunddampfmaschine mit 230 PS (durch Umbau) Zylinderdurchmesser HD 440 mm; ND 770 mm; Hub 760 mm
3-Flammrohr-Kofferkessel mit 125 m² Hzfl. , 2 atm Druck , Bau-Nr. 428 ab 1914 2-Flammrohr-Zylinderkessel mit 89 m² Hzfl. der Dresdner Schiffswerft und Maschinenfabrik in Dresden-Übigau (Baujahr 1913 Bau-Nr. 2515); 10 atm Druck ab 1985 2-Flammrohr-Zylinderkessel mit 90 m² Hzfl. Vom VEB Dampfkesselbau Übigau; (Bau-Nr. 15781); 10 atm Druck
Dampfsteuermaschine (bis 1992 im Einsatz) Baujahr 1913, Bau-Nr. 1411 der Dresdner Schiffswerft und Maschinenfabrik Übigau 6 PS Leistung
Raddurchmesser 3,00 m mit 11 Schaufeln 2,20 m x 0,52 m ————————————————————————————————————————-
Fotonachweis:
Die Herkunft der Fotos wurde unter diesen entsprechend dargelegt. Sollten Betrachter Verstöße gegen entsprechende, mir unbekannte Urheberrechte bemerken, so bitte ich dies mir per Mail unter admin[at]historikerkreis-elbeschiffahrt.de mitzuteilen. Betroffene Darstellungen werden dann umgehend gelöscht.
das die Schiffe der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrtsgesellschaft auch immer zu besonderen und manchmal zu traurigen Sonderfahrten benötigt wurden?
Eine solche Fahrt fand am 17. Oktober 1904 statt, als der Leichnahm des sächsichen Königs Georg mit dem zum Trauerschiff umdekorierten PD KÖNIG GEORG vom Schloss Pillnitz zur Dresdner Hofkirche gebracht wurde. Das Schiff hatte, damaligen Zeitungsmeldungen zu Folge, an der Freitreppe des Wasserpalais angelegt. Der Sarg Georgs wurde von 10 Hoflakaien an Bord gebracht und auf dem Hinterdeck des Schiffes aufgebahrt. Um 18:30 Uhr setzte sich das Schiff ohne Maschinenkraft stromab in Bewegung und folgte dem vorausfahrenden, kleinen Regierungsdampfer PIRNA. Gegen 20:00 Uhr wurde, von unzähligen Geleit gebenden Dresdnern begleitet, das Dresdner Terassenufer erreicht und der Sarg von weiteren Trägern zur Hofkirche getragen. Zur eigentlichen Beisetzung eine Woche später reisten dann auch viele Staatsmänner und Würdenträger an, darunter der deutsche Kaiser Wilhelm und der Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich.
„Wussten Sie eigentlich…“ das der am weitesten gereiste Raddampfer der Dresdner Flotte der PD KRIPPEN ist? Zwar gibt es ältere, stärkere und größere Schiffe in Dresden, aber keines ist so weit auf Deutschlands Wasserstraßen unterwegs gewesen. Dies verdankt er seiner im wahrsten Sinne des Wortes „bewegten Vergangenheit“. 1979 außer Dienst gestellt wurde das Schiff 1983 nach Kloschwitz an die Saale verkauft. Zwar wird die KRIPPEN dort an Land aufgestellt, eine geplante Nutzung als Kulturzentrum und Gaststätte kommt aber nicht in Gang. 1991, nach der Wende, wird unser Dampfer an einen Hamburger Kaufmann verkauft, welcher es, wiederum auf dem Wasserwege, nach Dresden-Laubegast zurück bringt. Da die Finanzierung des Wiederaufbaus allerdings nicht gesichert ist, kauft der Besitzer eines Meissner Schiffsrestaurants die KRIPPEN mit dem Ziel der Rekonstruktion und Wiederinbetriebnahme. Mittlerweile ist allerdings die Laubegaster Werft mit der Rekonstruktion von 7 Dresdner Dampfschiffen ausgelastet, so dass man sich entschließt, die KRIPPENauf der Brandt-Werft in Oldenburg sanieren zu lassen. Also geht es im Schlepp zur Hitzler-Werft nach Lauenburg und von dort, drei geteilt und auf Seeleichter gestellt, nach Oldenburg.
1994 erreicht der PD KRIPPEN aus eigener Kraft von Oldenburg kommend seinen neuen Heimathafen Meißen. In den folgenden Jahren fährt das Schiff im Rahmen von Charter- und Sonderfahrten quer durch Deutschland, u. a. zum Kirchentag nach Hamburg, nach Berlin, nach Prag und war auch auf dem Rhein, dem Main und dem Neckar unterwegs.
1997 und 1998 im Charter der KD in Frankfurt/Main in Fahrt wird der Dampfer 1999 von der Sächsischen Dampfschiffahrt gekauft und damit in seine alte Heimat zurück geholt. Am 29.11.1999 erreicht das Schiff, wieder mit eigener Kraft aus Frankfurt/Main kommend, das heimatliche Terrassenufer.
dass es in der fast 190jährigen Geschichte der sächs. Dampferflotte schon 4 Schiffe gab, die den Namen DRESDEN trugen? Natürlich ist der Name des Heimathafens als Schiffsname schon immer etwas Besonderes. Auch der heute verkehrende PD DRESDEN mit Baujahr 1926 ist seit seiner Indienststellung als sogenanntes Flaggschiff unterwegs. Er wird daher auch bevorzugt für Sonder- und Repräsentationsfahrten oder bei Empfängen großer Staatsgäste genutzt.
Doch bereits vor seiner Indienststellung gab es 3 weitere Schiffe, die ebenfalls diesen Namen trugen.
Der erste PD DRESDEN entstand bereits im Jahr 1838 – als drittes Schiff der „Königlich privilegierten Sächsischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft“. Es war ein knapp über 33 Meter langes Holzschiff, welches sich allerdings nicht so recht bewährte. Daher wurde es bereits 1841 weiterverkauft.
Bis zum neuen (zweiten) PD DRESDEN in der Flottengeschichte sollte es nun 16 Jahre dauern. 1857 wurde auf der Werft Ruston & Co. in Prag dieses Schiff fertig gestellt und dann in Dresden in Fahrt gebracht. Der Dampfer war anfangs als Schlepper im Einsatz und besaß, eine absolute Einmaligkeit in der Historie, zwei Schornsteine nebeneinander! 1872 wurde ein reiner Personendampfer daraus. In Betrieb blieb das Schiff bis 1879, dann war der Schiffskörper verschlissen und ein Neubau wurde in Auftrag gegeben.
1879 erhielt dieser Neubau nicht nur die alte Maschinenanlage eingebaut, sondern „übernahm“ auch den Schiffsnamen DRESDEN vom Vorgänger mit. Diesen behielt es dann 47 Jahre, bevor 1926 der Name wiederum an einen Neubau gehen sollte. Den Dampfer von 1879 mit seiner Maschine von 1857 gibt es übrigens auch heute noch – als PD STADT WEHLEN ist er noch in Fahrt und damit der älteste PD der Weissen Flotte Sachsen.
1926 kam dann die Geburtsstunde des heutigen PD DRESDEN. Gebaut auf der Werft in Laubegast wurde damit ein völlig neuer Schiffstyp auf der Oberelbe geschaffen. Und auch im stolzen Alter von 99 Jahren ist das Schiff noch rüstig genug, um sich auf weitere Fahrten als das angestammte Dresdner Gebiet zu begeben.
Was liegt näher als sich heute, am 24. Dezember, nochmals mit dem Thema der Schiffsglocken zu beschäftigen. Diese befinden sich seit jeher auf dem Vorschiff eines jeden Dampfers in einem Glockenhalter auf der Ankerwinde. Bereits der erste Dampfer der Dresdner Gesellschaft, die KÖNIGIN MARIA, besaß im Jahre 1837 „seine Schiffsglocke“.
Aber die Glocken hatten, neben dem optischen Eindruck, auch einige, durchaus wichtige Funktionen zu erfüllen. So erfolgte die Verständigung der Schiffe untereinander als auch Signale zu den einzelnen Anlegestationen mittels Glockenschlägen. Die heute übliche Dampfpfeife und die Vereinheitlichung der Schallsignale für alle auf dem Fluss fahrenden Fahrzeuge wurde erst 1894 verpflichtend eingeführt.
Schiffsglocke des PD DIESBAR
Auch die Ankündigung des Schiffes an einer Anlegestelle, dass sogenannte Anläuten der Station, erfolgte mittels Glockenschlägen. So wurden sowohl die wartenden Personen am Ufer als auch die Fahrgäste an Bord entsprechend informiert. Durchsagen über Lautsprecher gab es damals ja noch nicht.
Das Anläuten einer Station in den 60iger Jahren auf dem PD KURORT RATHEN
Die älteste, erhaltene Schiffsglocke ziert heute den PD KURORT RATHEN. Sie stammt aus dem Jahr 1863. Ein weiteres, historisches Stück ist an Bord des PD MEISSEN zu finden. Dieser besitzt seit April 2023 seine Originalglocke aus dem Jahr 1885 mit der Aufschrift „KÖNIG ALBERT“ wieder, welche durch Zufall in einem Privathaus entdeckt und zugeordnet werden konnte.
Die Glocke des PD KURORT RATHEN – gegossen 1863
Doch auch unter den Schiffen (und Schiffern) wurden Glocken mit der Stilllegung eines Dampfers mitgenommen oder getauscht. So blieb beispielsweise auf dem PD STADT WEHLEN die ehemalige Schiffsglocke des PD JUNGER PIONIER ex KARLSBAD erhalten. Leider wurde die Aufschrift KARLSBAD entfernt, ist aber noch zu erahnen.
Die entfernte Aufschrift KARLSBAD an der Glocke des PD STADT WEHLEN.
Wer heutzutage mit seinem bargeldlos bezahlten und per App aufs Smartphone gezogenen eTicket am Anleger steht kann sich wohl kaum die Vielzahl der verschiedenen Fahrkartenarten der vergangenen Jahre vorstellen.
Die Sächs. – Böhm. – Dampfschifffahrtsgesellschaft nutze, zur besseren Übersichtlichkeit, verschiedene Farben für die an der jeweiligen Station verkauften Billets. So waren die ab Dresden gekauften Fahrkarten rosa, in Stadt Wehlen beispielsweise hellgrün oder ab Radebeul braun.
Dazu kam ein schier unendliches Kontigent diverser Tages-, Wochen- und sonstiger Zeitkarten. Ebenso Kombitickets für Fahrten mit Schiff und Eisenbahn.
Zu DDR-Zeiten gab es dann einheitliche Fahrkarten, wobei es auch Kombitickets Schiff/Bus/Eisenbahn und Sondertickets für Fahrten nach Böhmen gab.