HES Adventskalender – Türchen Nr.22

Wussten Sie schon…
20150906_125718„natürlich“ werden Sie heute sagen, denn der Besuch des PD KAISER WILHELM im September diesen Jahres war das Ereignis schlechthin unter den Dampfschiff-Freunden aus nah und fern.
20150906_12580720150906_131818Lange wurde gezittert und gehofft, ob denn die Fahrt angesichts eines Wasserstandes von stellenweise unter 0,68 cm am Pegel Dresden überhaupt zu schaffen sei. Doch sie schafften es – zwar mit zwei Tagen Verspätung, aber der KAISER mit seiner tollen Besatzung erreichte nach 105 Jahren erstmals wieder seine Geburtstadt.
KaiserfieberZur kleinen Erinnerung: Das Schiff war 1900 auf der Werft in Dresden – Neustadt für die Oberweser-Dampfschiffahrt erbaut wurden, wurde dann 1910 auf der Werft in Übigau verlängert und verkehrte bis 1970 auf der Weser. Danach an den Verein zur Förderung des Lauenburger Elbschiffahrtsmuseums nach Lauenburg abgegeben verkehrt das Schiff jeden Sommer an den Wochenenden stromauf nach Bleckede oder stromab bis Hoopte.
Das besondere, neben dem unverwechselbaren Flair an Bord, ist seine herzliche Besatzung, die durchgehend auf allen Positionen, egal ob Maschine, Deck oder Gastronomie, ehrenamtlich tätig ist!
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Adventstür´chen 21.12.2023

Wussten Sie schon was sich hinter dem Begriff „Affenfett“ verbirgt?
2013-09-28_13 PD DRESDEN - Schlösserfahrt - Foto ABzAffenfett wurde früher in den Maschinenräumen der Dampfschiffe der Weißen Flotte verwandt. Das korrekterweise als Kadarverfett zu bezeichnende Schmiermittel wurde dabei für die Gleitflächen der Dampfmaschine und, als Gemisch mit Heißdampfzylinderöl, auch für die Ölpressen der Zylinder der Haupt- und der Dampfsteuermaschine verwandt.
affenfett2Hergestellt wurde es als Nebenprodukt bei der Seifenproduktion aus Tierabfällen. Otto Lueger schreibt dazu im 1920 erschienenen „Lexikon der Technik“:
Da Kadaver von Pferden und Schweinen in größerer Zahl verarbeitet werden als solche von Rindern, ist das Kadaverfett weniger hart als Rindstalg; dabei ist es oft wasserhaltig und stellt dann eine streichfähige oder salbenartige Masse von gelblich-weißer bis gelber Farbe dar. Je heller das Fett und je weniger Geruch ihm anhaftet, desto wertvoller ist es.
Ob nun viel oder wenig – genau dieser etwas eigentümliche Geruch, welcher mit der Wärme des Maschinenraums ans Deck aufstieg, war unverwechselbar.
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Heute, in Zeiten synthetischer Öle und Fette, gibt es natürlich kein Affenfett mehr. Lediglich an Bord des PD STADT WEHLEN hat sich Maschinist Michael Kaiser einen kleinen Vorrat, welchen er von einem befreundeten, ehemaligen Meister geschenkt bekommen hat, aufbewahrt und zu besonderen Anlässen wird wieder „der Duft der alten Zeit“ aufgelegt….