Wie gestern versprochen werfen wir heute nochmals einen Blick auf den Linienverkehr Dresden – Dessau und zurück.
Erstmals war diese Relation im Jahr 1935 im Fahrplan angegeben. Gefahren wurde als sog. Eilfahrt, wobei nur an den größeren UNterwegsstationen Radebeul, Meissen, Diesbar, Riesa, Strehla, Mühlberg, Belgern, Torgau, Wittenberg und Coswig gehalten wurde. Die Endstation lag dann am Dessauer Kornhaus in 203 km Entfernung vom heimatlichen Terassenufer.
Zum Einsatz kamen die modernen, größeren Mittelklassse-Schiffe wie PD KÖNIGSTEIN, PD KRIPPEN und PD STADT WEHLEN mit ihren leistungsstarken, liegenden Maschinen. Dennoch war ein Schiff auf der Route rund drei Tage unterwegs. Am ersten Tag wurde die Gesamtstrecke talwärts komplett befahren – was bedeutet Abfahrt in Dresden früh 7:00 Uhr und Ankunft in Dessau um 20:30 Uhr.
Am nächsten Tag wurde von Dessau aus eine Strecke bergwärts bis zur Lutherstadt Wittenberg befahren (7:30 Uhr ab und 12:00 Uhr an ), dann wieder retour nach Dessau (12:30 Uhr ab und 15:30 Uhr an) und als zweite Fahrt des Tages dann in Wittenberg übernachtet (16:00 Uhr ab und 20:30 Uhr an).
Am dritten Tag ging es dann früh 6: 00 Uhr ab Wittenberg durch bis Dresden und nach 16 Stunden Fahrt erreichte man 22:00 Uhr das Terrassenufer.
Angeboten wurde diese Strecke bis 1937 und, nach dem Krieg, im Jahr 1946 noch einmal.