Waren Sie auch schon einmal in Graupa in einem der zahlreichen Cafes entlang der Uferpromenade? Oder in Oberpoyritz im Strandbad? Ach Sie sind verwirrt weil beide Ortschaften gar nicht am Wasser liegen?
Um eine ganzjährige Mindestwassertiefe der Elbe von 1,40 Meter zu garantieren begann man 1934 mit den Planungen für ein gigantisches Speicherbecken, welches sich zwischen Pillnitz und Pirna-Copitz sowie zwischen Birkwitz und Graupa erstrecken sollte. Die Speicherkapazitzät des Beckens war auf 128 Mio. m3 bemessen, die durchschnittliche Wassertiefe sollte 18 Meter betragen. Um das Becken herum sollte ein 12 km langer Ringdamm führen. Für die Flutung des Beckens war unterhalb von Pirna-Copitz eine Pumpstation vorgesehen, welche auch als Auslass für das Zuschusswasser bei Niedrigwasserphasen dienen sollte. Das enstehende, rund 720 Hektar große Areal sollte touristisch erschlossen (Strandbad- und Promenade) sowie mit einer Überlandstraßenbahn an Dresden angebunden werden.
Durch den Anschluss der sog. Sudetengebiete an das deutsche Reich 1938 entfiel dann allerdings die Notwendigkeit des Baus. Nun hatte man direkten Zugriff auf die tschechischen Elbestaustufen in Aussig und Lobositz und auf das dort aufgestaute Wasser. Man beendete die Planungen und stellte erste Probebaggerungen ein.