Adventstür´chen 24.12.2024

Was liegt näher als sich heute, am 24. Dezember, nochmals mit dem Thema der Schiffsglocken zu beschäftigen. Diese befinden sich seit jeher auf dem Vorschiff eines jeden Dampfers in einem Glockenhalter auf der Ankerwinde. Bereits der erste Dampfer der Dresdner Gesellschaft, die KÖNIGIN MARIA, besaß im Jahre 1837 „seine Schiffsglocke“.

Aber die Glocken hatten, neben dem optischen Eindruck, auch einige, durchaus wichtige Funktionen zu erfüllen. So erfolgte die Verständigung der Schiffe untereinander als auch Signale zu den einzelnen Anlegestationen mittels Glockenschlägen. Die heute übliche Dampfpfeife und die Vereinheitlichung der Schallsignale für alle auf dem Fluss fahrenden Fahrzeuge  wurde erst 1894 verpflichtend eingeführt.

Schiffsglocke des PD DIESBAR

Auch die Ankündigung des Schiffes an einer Anlegestelle, dass sogenannte Anläuten der Station, erfolgte mittels Glockenschlägen. So wurden sowohl die wartenden Personen am Ufer als auch die Fahrgäste an Bord entsprechend informiert. Durchsagen über Lautsprecher gab es damals ja noch nicht.

Das Anläuten einer Station in den 60iger Jahren auf dem PD KURORT RATHEN

Die älteste, erhaltene Schiffsglocke ziert heute den PD KURORT RATHEN. Sie stammt aus dem Jahr 1863. Ein weiteres, historisches Stück ist an Bord des PD MEISSEN zu finden. Dieser besitzt seit April 2023 seine Originalglocke aus dem Jahr 1885 mit der Aufschrift „KÖNIG ALBERT“ wieder, welche durch Zufall in einem Privathaus entdeckt und zugeordnet werden konnte.

Die Glocke des PD KURORT RATHEN – gegossen 1863

Doch auch unter den Schiffen (und Schiffern) wurden Glocken mit der Stilllegung eines Dampfers mitgenommen oder getauscht. So blieb beispielsweise auf dem PD STADT WEHLEN die ehemalige Schiffsglocke des PD JUNGER PIONIER ex KARLSBAD erhalten. Leider wurde die Aufschrift KARLSBAD entfernt, ist aber noch zu erahnen.  

Die entfernte Aufschrift KARLSBAD an der Glocke des PD STADT WEHLEN.