(Fortsetzung vom 23.12.)
Viele Jahre und Jahrzehnte verlor sich die Spur der sechs mitgenommenen Raddampfer. Zwar gab es einige, wenige Berichte über Sichtungen, doch waren diese teilweise wenig glaubhaft und ein fotografischer Beweis nicht erbracht.
Erst im Jahr 1986 meldete sich im Rahmen der Feierlichkeiten zum 150. Geburtstag der Oberelbe-Schiffahrt ein älterer Herr, welcher in den 30iger Jahren bei der damaligen SDBA im Dienst stand und damit die Dresdner Raddampfer natürlich kannte. Noch während seiner Kriegsgefangenschaft wurde er als „deutscher Experte für Binnenschiffe“ bei Leningrad als Maschinist verpflichtet und sah, zu seiner großen Verwunderung, am Ufer 5 „seiner“ ehemaligen Schiffe liegen. Er wurde 1948 als Maschinist auf den PD STADT WEHLEN eingesetzt. Auch glaubte er PD BLASEWITZ, PD LOSCHWITZ, PD KÖNIGSTEIN und PD KRIPPEN ebenfalls bei Leningrad zu erkennen.
Damit lag erstmals der fundierte Bericht eines Augenzeugen vor. Sie waren also doch nicht gesunken.
Doch erst durch Öffnung russischer Archive und dem unkomplizierten Austausch von Wissen jeglicher Art über das Medium Internet konnte vor wenigen Jahren nun auch der fotografische Nachweis erbracht werden. In einem Forum russischer Schiffshistoriker tauchte das Bild des bereits leicht umgebauten PD STADT WEHLEN als PD KEFAL in Perm auf dem Fluss Kama auf.
Der Dampfer war nach seiner Leningrader Zeit dorthin verbracht wurden und befand sich offenbar im Personenverkehr. In Dienst blieb er, nach russischen Angaben, bis September 1962. Nach einem Kesselschaden wurde er abgestellt und später verschrottet.
Der Punkt, dass damit der PD STADT WEHLEN rund 3300 Kilometer entfernt von seinem ehemaligen Bauort zum Einsatz kam lässt einen dennoch nur ungläubig staunend zurück.