Wussten Sie schon…
wer oder was sich hinter dem „Heiligen Adalbert“ verbirgt?
Wenn Sie mit einem Raddampfer der sächsischen Dampfschiffahrt stromauf nach Decin fahren, haben sie ihn bestimmt schon bemerkt:
Der heilige Adalbert, auf tschechisch „Socha sv. Vojtěcha“ ist eine Skulptur, welche unweit der Ortschaft Dolni Zleb (früher Mittelgrund) auf einem Felsvorsprung steht und als Schutzpatron der Seefahrer die vorbei fahrenden Schiffe segnet. Von daher ist am Sockel der Statue die Inschrift „Sanctus Adalbertus ora pro nobis“ („Heiliger Adalbert, bitte für uns“) zu lesen.
Schon immer begegneten die Schiffer „dem Heiligen“, wie er liebevoll genannt wird, voller Ehrfurcht. Bei der Vorbeifahrt wurde mittels Dampfpfeife gegrüßt und für eine gute und wohlbehaltene Fahrt gedankt. Wer in seiner Schifferlaufbahn allerdings hier das erste Mal vorbei fuhr, musste zwangsläufig durch seinen Kapitän getauft werden und ein Opfer bringen. Letzteres gestaltete sich, so die unterschiedlichen Erzählungen alter Schiffer, recht vielfältig. Von einem Biß in ein blank geputztes Glied der Ankerkette über das Überbord werfen sämtlichen Kleingeldes, dem Bad in den Küchenabfällen bis zum Trinken besonderer Cocktails aus Gewürzen und Elbwasser lauten die Geschichten. Eines dürfte aber immer dabei gewesen sein: Der Täufling durfte der restlichen Besatzung ordentlich einen ausgeben!