Restaurierung Dampfrudermaschine des PD SCHMILKA
Im April 2011 kaufte ich die originale Dampfsteuermaschine des PD SCHMILKA und rettete diese somit vor dem weiteren Verfall.
Nach dem Kauf reifte die Idee, diese Maschine für Ausstellungs- und Demonstrationszwecke in einen funktionstüchtigen Zustand zu versetzen.
Technische Daten
Hersteller: „KETTE“ Deutsche Elbschiffahrtsgesellschaft,
Schiffswerft Übigau, Dresden
Baujahr: 1897, Baunummer: 175
Gewicht: 600 Kg
Bauart: stehende Zwei-Zylinder-Volldruckdampfmaschine, Nassdampf,
Zahnradübersetzung, typische Schiffshilfsdampfmaschine
Dampfdruck: max. 10 bar
Maschinenleistung: ca. 4 PS, bei 7 bar Dampfdruck ca. 1250 Kg Zugkraft
Die Restaurierung
Zuerst erfolgte die komplette Zerlegung der Maschine und Reinigung vom groben Schmutz.
Die Gussteile des Maschinenrahmens wurde gründlich von Fett, Dreck und alten Farbschichten befreit und konserviert mit Rostschutzfarbe, als Deckanstrich habe ich ein dunkles Grün gewählt.Alle anderen Einzelteile wurden über Ihren Zustand und die Wiederverwendbarkeit begutachtet. Erstaunlich war, dass ca. 70 % der vorhandenen Bauteile sich trotz Rost und Alter in einem guten Zustand befanden. Einige Teile fehlten: Ruderlagenanzeiger, ein Schieberkastendeckel, Entwässerungshähne, Schmierleitungen, Staufferbüchsen und einige Stehbolzen und Muttern sind da zu nennen.
Jedes wieder verwendbare Bauteil wurde nun gründlich gereinigt, aufpoliert, sowie ggf. mechanisch überarbeitet, um ein einwandfreies Funktionieren der Rudermaschine zu gewährleisten.
Fehlende Teile wurden nach Orginalmustern der bei der SDS noch vorhandenen Rudermaschinen neu gefertigt. Einige alte Teile mussten leider ersetzt werden, wie die linke Kolbenstange, ein Augbolzen, zwei Lagerbuchsen, einige Stehbolzen und Muttern. Diese wurden originalgetreu nachgebaut.
Stück für Stück erfolge parallel zum Aufarbeiten der Einzelteile auch wieder die Montage der bereits aufgearbeiteten Bauteile und Baugruppen. Dazu mussten Beilagen angefertigt werden, Lager nachgesetzt, sowie eingeschabt werden.
Das Ausrichten der Kurbelwelle und der Zylinder stellte sich als größte Herausforderung dar.
Im Februar 2013 war es dann soweit, dass alles wieder komplett zusammengefügt werden konnte. Die Maschine hatte ursprünglich eine Blechverkleidung welche Anfangs auch wieder angebracht werden sollte. Aber durch Verkleiden der Maschine sah man die schönen technischen Details und die Funktionsweise nicht, weshalb auf das Anbringen der Blechverkleidung verzichtet wurde. Diese wurde eingelagert.
Zur 14. Dampfmodellausstellung vom 23. bis 24. März 2013 auf dem PD DRESDEN stellte ich die fertig restaurierte Maschine erstmals aus. Mit 8 bar Druckluft betrieben zeigt sie den Besuchern ihre Funktionsweise.
Heiko Werner zur Dampfmodellausstellung 2014 an Bord des PD DRESDEN
Bilder und Text: H. Werner (HES)