Im zu Ende gehendem Jahr konnte ein Personendampfer der Dresdner Flotte seinen 125. Geburtstag feiern – der PD PIRNA !
Anlass für uns etwas im Lebenslauf dieses Schiffes zu blättern…
Gebaut wurde das Schiff 1898 als vorletzter Neubau auf der gesellschafts-eigenen Werft in Dresden-Blasewitz. Nach Stapellauf am 27.04. und er-folgreicher, amtlicher Probefahrt am 20.05. erfolgte die feierliche Indienst-stellung des neuen Eildampfers am Pfingstsonntag, dem 22.05.1898.
Es erhielt den Namen KÖNIG ALBERT.
Der Dampfer hatte eine Länge von 56,09 m, eine Breite von 5,04 m (über die Radkästen 10,40 m) und wurde von einer oszillierenden Verbunddampfma-schine der KETTE-Werft Übigau mit 140 PS angetrieben. Mit seinen komfor-tablen Salons und seinem Oberdeck erfreute sich das Schiff großer Beliebt-heit im Eilverkehr auf der Strecke Dresden – Aussig.
1919 erfolgte, bedingt durch das Ende der Monarchie in Deutschland, die Umbenennung in PD PIRNA. Diesen Namen hat das Schiff bis heute behalten. Es folgten einige Modernisierungen, unter anderem 1927 ein nun komplett weißer Anstrich und 1928 der hintere Ausbau der Radkästen und der Einbau einer Dampfheizung.
Im II. Weltkrieg wurde der PD PIRNA 1944/45 der Transportflotte Speer zugeordnet und diente, so die offizielle Überlieferung, den Junkers-Flug-zeugwerken in Dessau als Büroschiff. Es ist aber eher anzunehmen, dass der Dampfer Transportaufgaben aus den Zulieferbetrieben im oberen Elbtal nach Dessau übernahm. Das Kriegsende überstand der PIRNA so zwar beschädigt, aber nicht zerstört.
1960/61 erhielt das Schiff einen kleinen Vorderdecksalon, liebevoll „die Laube“ genannt, und war damit der kleinste Salondampfer der Weißen Flotte Dresden. 1977/78 erfolgte auf der Werft in Laubegast eine umfang-reiche Generalüberholung mit komplett neuem Innenausbau, neuen Rad-wellen der Schaufelräder und, nach außen deutlich sichtbar, dem Aufbau eines neuen, breiten Steuerhauses.
Im Herbst 1990 wurde der PD PIRNA als „Reserveschiff“ abgestellt. Die Zukunft war, wie so vieles in diesen Tagen des politischen Umbruchs, ungewiss.
Erst mit der Übernahme der Weißen Flotte Dresden durch die Conti-Reederei und der Gründung der Sächsischen Dampfschifffahrtsgesellschaft bestand die Möglichkit der umfassenden Sanierung des Dampfers. Der PD PIRNA erhielt eine neuen, ölgefeuerten Kessel, neuen Innenausbau, eine moderne Elektroanlage und neue Gastronomieeinrichtung. Äußerlich nun im grün-weiß-sandgelb der ehemaligen SBDG gehalten wurde das Schiff am 29.04.1994 wieder in den Fahrtbetrieb übernommen.
Wir wünschen dem PD PIRNA allzeit gute Fahrt und immer die berühmte handbreit Wasser unter´m Schiffsboden!